Freitag, Dezember 19, 2025
Imagefilm Checkliste

Für wen ist diese Checkliste gedacht?
Diese Checkliste richtet sich an lokale Unternehmen, Start-ups und mittelständische Betriebe, die:
- einen professionellen Imagefilm planen,
- intern wenig Filmerfahrung haben,
- aber strategisch denken und echten Geschäftsnutzen erzielen wollen.
💡 Nicht primär gedacht für: internationale Konzerne mit großen Kampagnen-Teams oder reine Social-Ads-Clips. Hierfür ist eine umfangreiche Konzeption zwingend notwendig bevor eine Checkliste erstellt werden kann.
1. Strategische Planung - der häufigste Erfolgs- oder Fehlerfaktor
Zieldefinition: Was soll der Imagefilm erreichen? (z.B. Markenbekanntheit, Vertrauen aufbauen, Unternehmenswerte vermitteln)
Warum existiert dieser Film?
Typische Ziele aus der Praxis:
- Vertrauen bei Neukunden aufbauen (v. a. B2B, Dienstleistungen)
- Arbeitgebermarke stärken (Recruiting)
- Komplexe Leistungen verständlich erklären
Praxis-Tipp:
👉 Ein Film = ein Hauptziel. Mehrere Ziele verwässern die Wirkung.
Zielgruppe: Wer sind die Zielpersonen, und was soll sie besonders ansprechen?
- Wer schaut den Film wirklich?
- Wo wird er ausgespielt (Website, Pitch, Messe, Social Media)?
- Was zweifelt diese Zielgruppe aktuell an?
Mini-Beispiel:
Ein Berliner Handwerksbetrieb spricht nicht Endkunden, sondern Architekten & Bauleiter an → Tonalität: sachlich, kompetent, ruhig.
„Nach dem Film soll der Zuschauer denken: Genau die passen zu uns.“
❌ Don’t: „Wir sind innovativ und kundenorientiert.“
✅ Do: Konkrete Haltung und authentische Darstellung
- Kernbotschaft: Welche zentrale Botschaft soll vermittelt werden?
- Erfolgsmetriken: Welche KPIs definieren den Erfolg? (z.B. Anzahl der Aufrufe, Verweildauer, Conversion-Rate)
- Konkurrenzanalyse: Analyse von Imagefilmen der Wettbewerber, um Differenzierungsmöglichkeiten zu erkennen. Wo kopieren sich alle gegenseitig? Was fehlt fast immer? (Antwort aus meiner Erfahrung: echte Menschen, echte Aussagen)
- Gesamtkosten: (Pre-Production, Dreharbeiten, Post-Production) kalkulieren.
Budgetrahmen (realistisch)
- Pre-Production: 15–25 %
- Dreharbeiten: 40–50 %
- Post-Production: 25–35 %
⚠️ Häufiger Fehler: Budget nur auf den Drehtag reduzieren.
2. Konzeption und Storyboard
- Konzeptidee: Entwicklung eines originellen und authentischen Konzepts, das zur Marke passt. Warum sollte jemand diesen Film freiwillig ansehen?
- Narrative Struktur: Welchen roten Faden soll der Film haben? (z.B. Problem-Lösungs-Ansatz, Geschichte des Unternehmens, Mensch im Mittelpunkt, Vorher / Nachher)
- Storyboard: Selbst einfache Scribbles: sparen Drehzeit, reduzieren Missverständnisse, verbessern das Ergebnis massiv.
- Emotionale Ansprache: Welche Emotionen sollen bei den Zuschauern geweckt werden? Vertrauen entsteht durch Echtheit.
- Call-to-Action (CTA): Welche Handlung soll der Zuschauer am Ende ausführen? (z.B. Website besuchen, Kontakt aufnehmen)
3. Vorproduktion
Die Vorproduktion ist die entscheidende Phase, in der aus einer guten Idee ein reibungslos umsetzbares Filmprojekt wird.
- Drehbuch: Ausformulierung aller Dialoge und Voice-Over-Texte falls relevant.
- Rollenverteilung: Welche Personen (z.B. Mitarbeiter, Kunden) oder Figuren werden auftreten? idealerweise authentische Mitarbeiter oder echte Kunden, die glaubwürdig für das Unternehmen sprechen.
- Location-Scouting: Auswahl der Drehorte, die zur Geschichte und zum Image passen.
- Styling und Requisiten: Was wird an Equipment, Requisiten und gegebenenfalls Kostümen benötigt?
- Genehmigungen und Zeitplanung: Einholung notwendiger Drehgenehmigungen und Festlegung eines Drehplans.
Je besser diese Phase vorbereitet ist, desto entspannter, effizienter und qualitativ hochwertiger verläuft die Produktion.
4. Produktion
- Kamera- und Tontechnik: Einsatz hochwertiger Technik für professionelle Bild- und Tonqualität.
- Beleuchtung: Auswahl und Anpassung der Beleuchtung für eine klare und ansprechende Bildwirkung. Das Thema Licht ist eine Wissenschaft für sich, die ich hier aufgrund der Komplexität nicht weiter - Achtung Wortwitz - beleuchte.
- Regie und Koordination: Führung und Abstimmung am Set, um das Drehbuch und Konzept umzusetzen. Alle Beteiligten über den Ablauf und die gewünschten Ergebnisse informieren. Wenn jeder einen groben (oder auch genauen Plan) hat, was als nächstes passiert, nimmt das viel Druck raus und fördert den Flow ungemein. Ich habe eigentlich immer irgendwas Ausgedrucktes dabei, um den Drehtag bestmöglich überblicken zu können.
- Interviews und O-Töne: Falls relevant, Interviews vorbereiten. Fragen gehen vorab an die Mitarbeiter/Kunden vor der Kamera.
- Rohaufnahmen: Genügend Aufnahmen, um genügend Material für den Schnitt zu haben (inklusive Reserveaufnahmen). Besonders beliebt: die Outtakes...
5. Postproduktion
- Schnitt und Editing: Zusammensetzen der Szenen und Anpassung des Tempos.
- Musik und Sounddesign: Wahl passender Hintergrundmusik und Soundeffekte.
- Voice-over und Audioabmischung: Aufnahme des Voice-overs und Integration in die richtigen Szenen.
- Farbkorrektur und Grafik: Anpassung der Farben für Konsistenz und Branding sowie Hinzufügen von Logo, Grafiken.
- Texte und Untertitel: Einfügen relevanter Textelemente oder Untertitel, falls nötig.
- Feedback-Schleife: Team-internes Feedback und, wenn möglich, Testvorführung vor Zielgruppen.
6. Distribution und Veröffentlichung
- Veröffentlichungsplattformen: Auswahl der Kanäle (z.B. Website, YouTube, Social Media, Messen).
- SEO-Optimierung: Video-Titel, Beschreibungen und Tags für bessere Sichtbarkeit optimieren.
- Marketingplan: Strategien zur Bewerbung des Films (z.B. Teaser auf Social Media, Newsletter, Landingpage).
- Timing: Geeigneten Veröffentlichungszeitpunkt für maximale Reichweite bestimmen.
- Erfolgsmessung und Reporting: Nachverfolgung der Performance anhand der festgelegten KPIs und gegebenenfalls Anpassung der Strategie.
Auswertung & Optimierung
- Nach 30 / 90 Tagen prüfen:
- Wird der Film genutzt?
- Wo funktioniert er gut?
- Wo nicht?

Fazit
Diese Checkliste deckt die wichtigsten Schritt des Prozesses im groben ab – von der kreativen Entwicklung bis zur Veröffentlichung und Nachverfolgung. Wichtig ist, dass du dir einen Plan machst und so einen Überblick behalten kannst. Diese kurze Checkliste ist ein Leitfaden, um sicherzustellen, dass dein Imagefilm nicht nur technisch hochwertig ist, sondern auch die gewünschte Botschaft effektiv kommuniziert und bei der Zielgruppe nachhaltig Eindruck hinterlässt.
Wenn du das mit mir zusammen machen möchtest, melde dich über das Kontaktformular und wir gehen dein Projekt gemeinsam an.

Gerald Kühn arbeitet als Mediengestalter seit 2001 und ist Gründer von Imagefilm.Berlin. Er ist ein kreativer Partner für visuelle Medien aller Art für Unternehmer in Berlin, die durch filmisches Storytelling und ansprechenden Content wachsen wollen. Ein Kernmerkmal seiner Arbeit ist der Fokus auf Authentizität und die schlanke, unkomplizierte Produktionsweise.